CLAUDIA HART
Patterns and Politics
01/26
Patterns and Politics ist die erste museale Retrospektive der US-amerikanischen Medienkünstlerin Claudia Hart. Seit Mitte der 1990er-Jahre konstruiert sie komplexe Szenarien in virtuellen 3-D-Räumen, in denen mathematische Strukturen, naturwissenschaftliche Modelle und visuelle Rhetorik der Konsumgesellschaft abstrahiert werden und miteinander verschmelzen. Daraus entstehen dichte, mythologisch aufgeladene Welten, in denen virtuelle Körper, Ornament und algorithmische Prozesse untrennbar ineinandergreifen. Ein simuliertes Auge – die virtuelle Kamera – nimmt diese Welten auf; die resultierenden Rendersequenzen bilden die Grundlage für Harts Filme, Installationen, Pigmentdrucke, Rapid- Prototype-Skulpturen, Quilts, Augmented-Reality-Tapeten und Gemälde. So entsteht ein Bildkosmos, in dem wissenschaftliche Denkformen, historische Narrative und Fragen nach Wahrnehmung, Körper, Identität, Aufmerksamkeit, und Macht ineinandergreifen.
Immer wieder richtet sie den Blick auf gesellschaftlich Verdrängtes – etwa wenn sie vergessene Künstlerinnen des frühen 20. Jahrhunderts in neuen „Ghost Paintings“ würdigt oder klassische Stillleben digital zerfallen lässt, um die brüchigen Hierarchien des Kunstkanons offenzulegen.
Ihr Werk geht bewusst in Dialog mit zeitgenössischen Künstlerinnen und Aktivistinnen; indem sie deren Beiträge als Datenströme in ihre Simulationen integriert, zeigt Hart, wie stark visuelle Kultur weiterhin von Ausgrenzung geprägt ist. Patterns and Politics verdichtet so Vergangenheit, Gegenwart und mögliche Zukunftsszenarien zu einem vielschichtigen Bildraum und lädt Besucher:innen ein, den virtuellen Raum als Skulptur zu erfassen und ornamentale Strukturen als politische Textur neu zu lesen.
Di-So, Fei | 10:00-18:00 |
Eröffnung | Mi, 27.08.25, 19:00 |
Anmeldung zur Eröffnung mit dem Kennwort CLAUDIA HART bis 25.08.25 unter: anmeldung@ooelkg.at.